Selber Ultraläufer samt Helfern und Sponsoren von Michael-Stich-Stiftung für aids-kranke Kinder und „Aktion Lebensläufe“ ausgezeichnet
Djuro Dobrijevic: 135 000 Kilometer in den Beinen


Er läuft und läuft und läuft... Geschätzte 135 000 Kilometer hat der Selber Ultraläufer Djuro Dobrijevic bereits in den Beinen. Er läuft aber nicht nur zum Spaß, sondern immer wieder auch für gute Zwecke: Dafür bedankte sich jetzt die Michael-Stich-Stiftung für aids-kranke Kinder und die Aktion Lebensläufe bei Dobrijevic und seinem Helfer- und Sponsorenteam bei einer vom Stadtverband der Selber Sportvereine organisierten Feierstunde im Rosenthal-Casino

In seinem Geburtsland Jugoslawien hatte Djuro Dobrijevic mit dem Laufen noch wenig am Hut. Gut, ein wenig Bewegung war beim Handball, Volleyball und Basketball auch vonnöten. Doch zum Marathon kam Dobrijevic erst in Deutschland. Bei seinem ersten Lauf im Jahr 1967 waren es noch bescheidene zwölf Kilometer, die er in 54 Minuten hinter sich gebracht hatte. Darüber kann Djuro heute nur noch lachen. Mittlerweile hat er über 600 Wettkampfläufe bestritten, darunter unter anderem den Ultra-Lauf von Wien nach Budapest (360 Kilometer) und zwei Mal den Spartaklon in Athen, den weltweit härtesten Ultralauf über 246 Kilometer.

Seit 20 Jahren finden in Selb bereits die Nikolausläufe statt – 1996 erstmals als Benefizveranstaltung zu Gunsten der Michael Stich-Stiftung für aids-kranke Kinder. Ebenfalls für einen guten Zweck veranstaltet Dobrijevic jeweils im Herbst seinen 12-Stunden-Lauf. Hiervon profitiert die Aktion Lebensläufe, ein gemeinsames Projekt der Welthungerhilfe und des Deutschen Leichtathletik-Verbandes. Für beide Organisationen hat Dobrijevic bereits über 20 000 Euro „erlaufen“.

Was aber wäre der viele Jahre in Selb lebende und Neu-Schönwalder bei seinen Veranstaltungen ohne seine Helfer? Seit 20 Jahren – also von Beginn an – wird Dobrijevic bei seinen Nikolaus- und Zwölf-Stunden-Läufen in Selb von Erika Werner (Bayerisches Rotes Kreuz) betreut. „Und immer von der ersten bis zur letzten Minute“, so der Ultraläufer, der sich zudem stets auf die Dienste des technischen Hilfswerks (THW) der Ortsgruppe Selb verlassen konnte. Finanzielle Unterstützung erfährt Dobrijevic bei Läufen seit vielen Jahren unter anderem von den Selber Firmen Rausch & Pausch, Vishay, Textilveredelung Drechsel und Kropf.

All diese Helfer und Sponsoren erhielten bei einer kleinen Feierstunde im Rosenthal-Casino Urkunden der Michael-Stich-Stiftung und der Aktion Lebensläufe überreicht. Stadtsportverbands-Vorsitzender Dr. Klaus von Stetten lobte dabei ausdrücklich das Engagement von Dobrijevic und seinem Team für die wohltätigen Zwecke. „Djuro widmet einen Teil seines Sports zum Helfen.“

Djuro Dobrijevic bedankte sich nach der Urkunden-Verleihung bei all seinen Helfern und Sponsoren. „Ohne Euch kann ich zwar auch laufen, aber es würde nicht so viel für arme und kranke Kinder einbringen.“

Sein Dank galt auch der Turnerschaft Selb, die für den Zwölf-Stunden-Lauf das Jahnstadion samt Umkleide- und Duschmöglichkeiten zur Verfügung stellt.

Djuro Dobrijevic (stehend, rechts) und sein Helfer- und Sponsorenteam: (stehend, von links) Werner Gebhardt (Vishay), Horst Rausch (Rausch&Pausch), Bernd Drechsel (Textilveredelung Drechsel), Stadtsportverbands-Vorsitzender Dr. Klaus von Stetten, Udo Winkler, Uwe Prucker (beide THW) sowie sitzend von links) TS-Vorsitzender Werner Kraus, stellvertretende Stadtsportverbands-Vorsitzende Dorothea Schmid, Djuros Ehefrau Kvetuse und Erika Werner (BRK).

Text und Fotos: Andreas Pöhner

Frankenpost, 02.Februar 2005