Schreck am Morgen: Pferd bricht in Güllegrube ein

Drei Stunden haben am Sonntag Helfer von THW und Feuerwehr gearbeitet, um ein Pferd aus einer Güllegrube zu befreien. Das Tier wurde gerettet, seine Besitzerin erlitt einen Schock.

Hildenbach - Diesen Sonntagmorgen wird eine Pferdebesitzerin aus Hildenbach bei Wunsiedel nie vergessen: Es ist der Tag gewesen, an dem ihr Pferd beinahe in einer Güllegrube umgekommen wäre. „Der Einsatz war schwierig und langwierig“, sagte hinterher auch Florian Barthmann, Kommandant der Wunsiedler Feuerwehr, der mit zahlreichen anderen Einsatzkräften an der Rettung des 19 Jahre alten Tieres beteiligt war.

Das Pferd war in die nur 60 mal 60 Zentimeter große Öffnung der Grube eingebrochen und konnte sich aus eigener Kraft unmöglich befreien. Seine Besitzerin tat das einzig Richtige und verständigte sofort die Rettungskräfte. „Das Pferd steckte seitlich, fast in Rückenlage in dem Schacht und konnte gerade noch die Nüstern über Wasser halten“, schilderte Florian Barthmann. Da sich die Grube in einer Scheune befand, war es für die Feuerwehrleute ausnehmend schwer, mit den entsprechenden Geräten heranzukommen. „In dieser Position war ein Anschlagen des Hebegeschirrs absolut unmöglich. An den Vorderläufen zu ziehen, sodass das Pferd der Länge nach durch das Loch gepasst hätte, war wegen der fehlenden Raumhöhe nicht erfolgreich.“ Bei den unterschiedlichsten Versuchen stießen die Helfer immer wieder an die Belastungsgrenzen ihres Werkzeugs, wie Bagger, Greifzug und so weiter. Dazu kam noch, dass das Pferd in heller Aufregung war; die Retter riefen einen Tierarzt hinzu.

Um das Pferd vor dem kompletten Versinken zu retten, wurde also ein Güllefass in Stellung gebracht und die Gülle soweit wie möglich abgesaugt. Parallel dazu rückte das THW an: Die Helfer sollten die Öffnung der Grube mit einer speziellen Betonsäge vergrößern. Nach Eintreffen des Tierarztes konnte das Pferd mit einem Greifzug gesichert werden und die Helfer begannen, die Betonplatte aufzusägen.

Nach über drei Stunden harter Arbeit war das Pferd gerettet. Neben den Feuerwehren aus Hildenbach, Schönbrunn, Wunsiedel und Marktredwitz, waren auch das THW, der städtische Bauhof mit Bagger und Trennschleifer, sowie ein Spezialist für Kernbohrungen und Betontrennarbeiten, eine Polizeistreife und ein Tierarzt im Einsatz.
Ein Rettungswagen des BRK versorgte die schockierte Pferdebesitzerin, der Tierarzt gab dem Pferd Infusionen.

Frankenpost, 11. Februar 2013

Foto: Feuerwehr Wunsiedel