Staatssekretär Dr. Kurt Schelter beim THW-Ortsverband in Selb

Umstrukturiert und gestärkt

SELB. - Der Ortsverband Selb ist aus der Phase der Umstrukturierung und Konsolidierung des Technischen Hilfswerkes (THW) gestärkt hervorgegangen. Darüber freuen sich die Helfer und Ortsbeauftragter Manfred Winkler und teilten diese Freude, die in nicht vielen Ortsverbänden herrscht, auch Professor Dr. Kurt Schelter, Staatssekretär im Bundesinnen­ministerium, bei seinem Besuch In der Selber THW-Unterkunft mit

Ortsbeauftragter Winkler und Peter Fischer, Vorsitzender der Helfervereinigung, führen den Gast in Begleitung von Landesbeauftragtem Reiner Vorholz über das Gelände und durch die schmucke Unterkunft, wo besonders das von den Helfern in Eigenregie gestaltete Obergeschoß stolz präsentiert wurde.

Winkler stellte den 1953 ge­gründeten Ortsverband Selb vor. Mit wenigen Mitteln sei ein beachtlicher Ausbildungsstand erreicht worden, ehe man Ende der 60er Jahre erste Geräte für die Instandsetzung zur Verfügung gestellt bekommen habe. 1980 schließlich sei die Zusage gemacht worden, Selb als kompletten  Instandsetzungszug auszurüsten.

     Bei einer Ist-Stärke von 40 ak­tiven und zehn Althelfern verfüge das THW Selb über drei Fachgruppen. Winkler erläuterte die Aufgaben der Elektro-, Gas/Wasser- und Abwasser/Öl-Gruppe und wies darauf hin, daß das Personal nach und nach ausgebildet worden sei.

     Die Einsätze des THW Selb, 1994 waren es 31, reichten von der Notstromerzeugung über die Reparatur von Stromleitungen bis hin zum Bau von Stegen, Spielgeräten und Storchennestern. Auch das Auspumpen von Kellern, Dachabsicherungen, elektronische Steuerungen, den Einsatz bei Sturmschäden und bei der Grenzöffnung nannte Winkler.

     Der Ortsverband wurde nun in einen technischen Bergungszug mit zwei technischen Bergungsgruppen und einer Infrastrukturgruppe  bei  einer Stärke von 40 Helfern umstrukturiert. Hierzu äußerte Winkler die Bitte, die notwendige Umrüstung sowie den Austausch von Fahrzeugen und Gerätschaften möglichst schnell vorzunehmen, um eine kontinuierliche Arbeit zu ermöglichen. Auch wünsche sich der Ortsverband eine ansprechende Ausstattung für die beiden technischen Bergungsgruppen. Kaum Probleme dürfte es mit der Infrastrukturgruppe geben, die ein „Ableger“ des Instandsetzungszuges ist.

     Dr. Kurt Schelter zeigte sich angetan von Einrichtung und Bilanz des THW in seiner Heimatstadt „Das ist Leistung von Bürgern für Bürger“, betonte er und lobte die ehrenamtliche Tätigkeit.

     Das THW sei eingerichtet worden zum zivilen Bevölkerungsschutz. Daß dieser auch heute noch, in einer Zeit der Entspannung, wichtig sei, zeigten die vielen kleinen, über die Erde verstreuten Krisenherde „Obwohl wir auch heute noch mit Gefahren für die Bevölkerung rechnen müssen, hat sich die Situation für den Zivilschutz geändert. Er mußte gestrafft, zugleich aber in fünf neuen Bundesländern neu aufgebaut werden.“

     Trotz aller Straffung sei es das Bestreben, das THW schlagkräftig zu erhalten. „Es darf kein Helfer entlassen werden“, sei die strikte Vorgabe, die eingehalten werde. Die Umstrukturierung sei abgeschlossen, „die Grundstrukturen stehen. Es gab viele Enttäuschungen, aber nicht in Selb, da der Ortsverband nicht eingeschränkt sondern eher gestärkt wurde.“

Das THW müsse nun auf der Umstrukturierung  aufbauen und braucht dazu Freunde, „die es in Menschen wie Bundestagsabgeordneten Dr. Jürgen Warnke und in der Bevölkerung hat“, sagte Dr. Schelter und wünschte dem Ortsverband Selb weiterhin Freude an der guten Sache und eine funktionierende Jugendarbeit.

     Auch Dr. Warnke freute sich über die gute Alterstruktur im Selber THW, die Garant sei für eine erfolgreiche Entwicklung. Ortsbeauftragter Winkler fügte noch an, daß er gern bereit sei, eine Jugendgruppe zu gründen, sobald sich ein Verantwortlicher finden lasse, der Ausbildung und Verantwortung übernimmt.      G.K.

Fotos und Text: Gisela König

Frankenpost, 15. März 1995