SELB. - Disziplin auf der einen, jugendliche Unbefangenheit auf der anderen Seite herrschen vor, wenn die Jugendgruppe des Ortsverbands Selb im Technischen Hilfswerk (THW) regelmäßig auf dem Gelände am Schreinersteich zusammenkommt und derzeit dort besonders fleißig übt. Der gute Besuch der Übungsabende kommt nicht von ungefähr, denn jeder der derzeit 17 Jugendliche zählenden Gruppe möchte dabei sein, wenn am Samstag, 10. Oktober, der Bezirksjugendwettkampf des THW auf dem Goldberg In Selb stattfindet.
An dieser im zweijährigen Turnus durchgeführten Veranstaltung werden von den zwölf in Oberfranken existierenten THW-Jugendgruppen neun teilnehmen, und natürlich ist auch der ausrichtende Ortsverband mit einer schlagkräftigen Truppe vertreten. Jede Wettkampfgruppe besteht aus sechs bis zehn THW-Junghelfern und einem Jugendbetreuer und hat innerhalb einer Stunde vier Aufgaben zu erfüllen, wobei die Wettkampfbahnen vorher ausgelost werden.
Die Reihenfolge der Aufgaben ist jeder Gruppe freigestellt. So gilt es zum Beispiel Halogenscheinwerfer fachgerecht aufzustellen und in Betrieb zu nehmen. Ferner muß ein sogenannter Dreibock gebunden und ein Rollglissgerät eingehängt werden. Weiterhin soll ein "Verletzter" mittels Hydro-Presse geborgen und über diverse Hindernisse abtransportiert werden. Der "verletzte" muß in einen Schleifkorb umgelagert und dieser angehoben werden. Auch das Verbinden und Sichern zweier Kanthölzer auf verschiedene Weise gehört zu den Aufgaben.
Die 17 Junghelfer im Selber THW üben derzeit eifrig diese geforderten Aufgaben. Für sie ist es bereits die zweite Teilnahme am Bezirkswettkampf. Vor zwei Jahren belegte man den dritten Platz, doch nur der Sieger darf den Bezirk beim Landeswettkampf vertreten.
Die Selber Junghelfer sind zwischen 14 und 17 Jahre alt und aufgrund ihrer langen Zugehörigkeit schon recht versiert. Sinn und Zweck ist es, die Jugendlichen spielerisch an die Aufgaben des THW heranzuführen, so daß ihnen die spätere Grundausbildung und der Wechsel in die Stammannschaft leichter fällt. Wer einmal in der Jugendgruppe aktiv war, ist mit 18 Jahren meist ein voll ausgebildeter und jederzeit ein einsetzbarer THW-Helfer.
Uwe Prucker, Jugendbetreuer beim THW SeIb, und Ortsbeauftragter Udo Winkler sind mit dem Engagement, mit dem die jungen Leute bei der Sache sind, sehr zufrieden. Die Selber Gruppe wurde 1995 gegründet und gehört im THW-Geschäftsbereich zu den zahlenmäßig starken. Damit dies auch in Zukunft so bleibt, sucht der Selber Ortsverband bereits wieder jüngeren Nachwuchs ab zehn Jahre, um die Jugendgruppe von unten her wieder auffüllen zu können.
Auch zwei Mädchen sind in der Selber Jugendgruppe voll integriert, was die, Tatsache beweist, daß eine bereits ihre Grundausbildung abgeschlossen hat und in die Stammannschaft gewechselt ist.
Die Jugendlichen treffen sich - wenn nicht gerade für einen Wettkampf trainiert wird - im l4tägigen Rhythmus in der THW-Unterkunft, wo sie von Uwe Prucker und, weiteren Helfern ausgebildet werden. Auch wenn es Geduld, Mühe und oft Nerven erfordert, macht den Selber THWlern die Arbeit mit den Jugendlichen viel Spaß, zumal auf diese Weise das Nachwuchsproblem, unter dem so mancher Ortsverbant leidet, in den Griff zu bekommen ist.
Und auch den jungen Leuten bereitet es Freude, denn sie lernen beim THW Dinge, die ihnen im täglichen Leben und vielleicht später im Beruf von Vorteil sein können. Neben der Ausbildung kommt aber auch die Geselligkeit nicht zu kurz. So besuchte die THW-Jugendgruppe gemeinsam mit der Selber Feuerwehr-Jugend den Europa-Park, nahm an einem Zeltlager in Hof teil und kann auf Ausflüge und Besichtigungen zurückblicken.
Der Bezirkswettbewerb am 10. Oktober auf dem Goldberg bietet dem THW Selb die Möglichkeit, seine Jugendgruppe und die Arbeit im Ortsverband der Öffentlichkeit vorzustellen, denn natürlich ist die Bevölkerung herzlich zum Zuschauen eingeladen. Der Wettkampf beginnt am Samstag um 10.30 Uhr mit der Begrüßung, um 11 Uhr ist Start, und an das gemeinsame Mittagessen schließt sich gegen 14.15 Uhr die Siegerehrung an, bei der die Selber hoffentlich ganz vorne dabei sein werden. G.K.
Frankenpost, 07. Oktober 1998
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