Zu
einem Großeinsatz von Feuerwehren, Rotem Kreuz und Technischem Hilfswerk kam es
jetzt am Schirndinger Bahnhof aber nicht wegen eines Unglücks: Bei einer Ausbildung
übten die Rettungskräfte, was nach einem Zugunglück zu tun ist.
SCHIRNDING - Für den praktischen Teil der zweitägigen Ausbildung stellte die
Bahn AG einen nicht mehr einsatzfähigen Personenwaggon zur Verfügung. Aus dem
Wagen mussten eingeschlossene Fahrgäste nach einem Schienenunfall geborgen werden.
Schnell zeigte sich, dass bei diesem Waggonmodell das Eindringen in das Innere
mit herkömmlichen Rettungsgeräten wie Trennschleifer oder Rettungsschere ohne
größere Probleme möglich ist. Besonders bewährt hat sich dabei der Einsatz der
Rettungssäge mit gegenläufigen, hartmetallbesetzten Sägeblättern der Feuerwehr
Arzberg - wegen der hohen Schnittleistung und der geringen Funkenbildung.
Dennoch war den Teilnehmern klar, dass bei einem Unglück mit Waggons neuerer
Bauart mit größeren Problemen zu rechen ist, da hier die Außenhaut aus Aluminium
besteht. Und dieses Material läßt sich wegen seiner weicheren Beschaffenheit
mit Trennschleifern schlecht bearbeiten.
Für
die Rettung der Passagiere wurde ein Einsatzgerüstsystem des Technischen
Hilfswerkes, das in Marktredwitz stationiert ist, verwendet. Die Feuerwehren sicherten
die Zugänge in den Waggon und bargen die verletzten Passagiere, die im
Anschluss von Notarzt und Rotkreuzhelfern medizinisch versorgt wurden.
An der Ausbildung, die zwei Tage dauerte, beteiligten sich die Feuerwehren Arzberg, Schirnding, Tröstau, Nagel, Wunsiedel, Marktleuthen, Weißenstadt Marktredwitz, Schönwald, Seußen, Selb, Röslau, Thiersheim, Hohenberg und Kirchenlamitz, das Bayerische Rote Kreuz mit 40 Einsatzkräften und das Technnische Hilfswerk Marktredwitz und Selb mit 5O Helferinnen und Helfern. Die Ausbildung kam auf Wunsch von Kreisbrandrat Werner Fuchs zustande, für Leitung und Organisation war Armin Welzel, Kreisbrandmeister und Kommandant der Arzberger Feuerwehr, zuständig.